Vergleich von 85mm Festbrennweiten für Nikon
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Fazit im 85mm Objektiv-Vergleich für Nikon

Nach über 3000 Aufnahmen mit den vier 85mm Festbrennweiten ist es nun an der Zeit der harschen Realität ins Auge zu schauen: keine einzelne Linse bietet das weichste Bokeh und die beste Schärfe zum niedrigsten Preis! Aber das wussten Sie ja schon. Ich will also noch einmal die Charakteristiken jeder einzelnen Linse vor dem finalen Fazit zusammenfassen.

Nikon AF 85mm f1.8D

“Oldie but goody”: Das Nikon AF 85/1.8D ist das älteste und billigste Objektiv in dieser Test-Gruppe, aber es bietet immer noch einiges an Leistung. Es ist ziemlich scharf in der Mitte, wenn man es auf f4.0 abblendet, und es kann sogar an einem so kritischen Gehäuse wie der D800 noch in den Ecken eine beachtliche Leistung bringen, wenn man es auf f5.6 abblendet. Wenn man es weit geöffnet verwendet, erhält man eine weiche Abbildung die für manche Bildzwecke sogar erwünscht sein kann. Unglücklicherweise ist das Bokeh von der nervösen Sorte, deshalb sollte man entweder in die Nachbearbeitung investieren oder sein Hauptsubjekt strategisch vor einen weniger kritischen Hintergrund platzieren. Und nicht vergessen: Dieses Objektiv braucht ein Gehäuse mit eingebautem Fokus-Antrieb, Besitzer einer D3x00 oder D5x00 können diese Linse nur manuell fokussieren.

Nikon AF-S 85mm f1.8G

“New Kid on the Block”: Das Nikon AF-S 85/1.8G ist der rechtmäßige Nachfolger des Nikon AF 85/1.8D. Die Linse ist immer noch ziemlich klein und leicht an der Kamera, und nicht zu vergessen erschwinglich im Preis, aber sie zeigt eine wunderbare Leistung. Scharf, kontrastreich, leicht zu fokussieren, schönes Bokeh. Was könnte man sich da noch mehr wünschen? Nun, eine bessere Leistung am DX-Rand ist das einzige, was mir da einfällt.

 

Sigma AF 85mm f1.4 EX DG HSM

Der Herausforderer: Das Sigma AF 85/1.4 EX DG HSM ist sicher kein Leichtgewicht und bietet eine um 2/3 größere Blendenöffnung für fast den doppelten Preis des Nikon AF-S 85/1.8G. Wenn man den optimalen Fokus trifft, liefert die Linse erstaunliche Schärfe kombiniert mit einer soften Zeichnung, die aus einer ziemlich kräftigen sphärischen Abweichung resultiert. Dies kann man als ‘Feature’ betrachten, das manche gegenüber der “kalten” und analytischen Zeichnung des neueren Nikons bevorzugen. Wenn man auf f8 abblendet, ist die Abbildungsleistung über fast den gesamten Bildkreis makellos.

Nikon AF-S 85mm f1.4G

“King of the Hill”: Das teuerste Objektiv in diesem Test-Feld, das Nikon AF-S 85/1.4G, ist überraschend scharf und kontrastreich im DX Bildkreis, sogar weit geöffnet. In den äußeren Regionen des FX-Bildkreises zeigt der Sensor der Nikon D800 die Grenzen dieser Linse auf: Man muss auf f4.0 abblenden, um gute FX-Ecken zu bekommen. In diesem Aspekt wird das Objektiv von seinem kleinen Bruder, dem Nikon AF-S 85/1.8G, übertroffen. Aber es liefert ein noch weicheres Bokeh weit offen und ist daher die fotografische “Cream-Machine” in diesem Vergleich. Es ist etwas schwieriger exakt zu fokussieren als das 1.8G aber in dieser Beziehung deutlich einfacher als das Sigma. Und anders als das Sigma kann es weit offen scharfe Bilder erzeugen, die auch kontrastreich sind, wenn auch etwas weicher und weniger analytisch als das Nikon 85/1.8G.

Es gibt mehr Details wie mechanische Qualität oder Fokus-Qualität in den Einzel-Reviews der entsprechenden Linsen und ich habe dort auch jeweils ein Fazit und eine Empfehlung für jede Linse ausgesprochen. Bis auf das Nikon 85/1.8D, von dem es kein Einzel-Review gibt, sondern nur die Ergebnisse in diesem 4-fach Vergleich. Hier sind die entsprechenden Links und Empfehlungen (in Englisch):

– Nikon AF 85mm f1.8D: Ich würde diese Linse nicht mehr zum Kauf empfehlen.
Nikon AF-S 85mm f1.8G: Sehr empfehlenswert
Sigma AF 85mm f1.4 EX DG HSM: empfehlenswert
Nikon AF-S 85mm f1.4G: Sehr empfehlenswert

Damit haben wir zwei sehr empfehlenswerte Objektive und die Frage ist nun, welches soll man kaufen? Nun, betrachten wir einmal den Preis: Das kleinere 85/1.8G von Nikon kostet nur etwa ein Drittel des 85/1.4G aber liefert wirklich sehr gute Leistungen: Es liefert einem sehr gute Ergebnisse auf einfache und sehr konsistente, zuverlässige Weise. Keine Probleme perfekt zu fokussieren plus sehr gute Fokus-Verlässlichkeit und -Wiederholbarkeit und von daher wenig Probleme mit Farbabweichungen, die durch leichte Fehlfokussierung erzeugt werden. Dazu sehr scharfe und kontrastreiche Zeichnung einer Szene, und Bester im Vergleich in den FX-Ecken. Von allen 85mm Linsen, die ich getestet habe, war dies diejenige mit der tolle Resultate am einfachsten zu erzielen waren. Und das bedeutet etwas für einen Linsen-Tester wie mich. Aber es sollte auch andere Anwender glücklich machen: So etwas wie unmittelbare, garantierte Zufriedenheit!

Bokeh-Fanatiker mögen am Ende die Sahnigkeit des AF-S 85mm f1.4G bevorzugen, aber ich würde jedem empfehlen einen genaueren Blick auf den Bokeh-Vergleich im unteren Teil meiner Hauptseite im 85mm Vergleich zu werfen, denn der Unterschied ist weniger ausgeprägt, als man es vielleicht erwarten würde. Ist es Wert, dafür und für eine um zwei Drittel größere Blendenöffnung fast den dreifachen Preis zu zahlen? Das muss jeder selber entscheiden, aber am Ende kann dies nicht von der phantastischen Leistung des billigeren AF-S 85mm f1.8G ablenken, das seinen teureren Bruder auch noch in den FX-Ecken schlägt. Deshalb ist das Nikon AF-S 85mm f1.8G der Gesamt-Sieger dieses 85mm Vergleichs-Tests!

Der Gesamt-Sieger: das Nikon AF-S 85mm f1.8G

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Stärken
Sehr gute Bildqualität auch weit offen an DX und FX Sensoren.
Schönes Bokeh.
Gute mechanische Qualität mit Dichtungsmanschette.
Leiser Autofokus (endlich) an einer 85mm f1.8 Linse von Nikon.
Ausgezeichnetes Preis-/Leistungs-Verhältnis.

Schwachpunkte
Keine Bildstabilisierung.

Wenn es irgendwelche Fragen, Kommentare und Anregungen zu meinem Review gibt, hier gibt’s die Möglichkeit für Besucher des DSLR-Forums.

 

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